\chapter{Ergebnisse} \label{chap_ergebnisse} Der Bewertung des Prototyps werden die Ergebnisse der Anwendertests und die Erfahrungen, die während der Entwicklung des Prototyps gemacht wurden, zu Grunde gelegt. Dabei soll entschieden werden, inwieweit der Ansatz der \mddn\ unter Verwendung von GMF für die Entwicklung einer Ausstellungssoftware geeignet ist. Im Folgenden werden daher zunächst die Ergebnisse der Anwendertests und die während der Entwicklung gesammelten Erfahrungen ausgewertet. Im Anschluss wird ein Fazit aus dieser Auswertung gezogen. \section{Auswertung} Die Funktionsweise des entwickelten Prototyps ist, da er als Eclipse RCP entwickelt wurde, stark von Eclipse geprägt. Insbesondere Anwender, die keine Erfahrung im Umgang mit dieser IDE haben, benötigen eine detaillierte Einweisung in die Bedienung des Prototyps. Konzepte wie beispielsweise der Properties-View sind für diese Anwender dabei nicht intuitiv verständlich. Das entwickelte System ist jedoch schnell erlernbar, wenn der Anwender durch entsprechende Hilfestellungen unterstützt wird. Die schnelle Erlernbarkeit zeigte sich im Rahmen der Anwendertests unter anderem darin, dass die Wiederholung einer Aktion, wie beispielsweise die Erstellung eines Slides, in kürzerer Zeit ausgeführt und als weniger schwer empfunden wurde als die erste Ausführung der Aktion. Für den erfolgreichen Einsatz des entwickelten Systems ist daher ein Handbuch oder zumindest eine Einführung in die Bedienung des Systems erforderlich. Des Weiteren wurde mittels des Prototyps im Rahmen der Anwendertests eine minimale Version einer virtuellen Ausstellung in durchschnittlich einer halben Stunde erstellt. Hinzu kam die etwa zehnminütige Einführung. Für die Umsetzung von virtuellen Ausstellungen waren dabei neben den erforderlichen Kenntnissen in der Bedienung des Prototyps keine weiteren Kenntnisse notwendig. Im Gegensatz dazu waren für den Einsatz des Altsystems eine umfassende Schulung sowie Kenntnisse mit dem Applikationsserver Zope erforderlich. Der Prototyp stellt somit in Bezug auf die Erlernbarkeit und Bedienbarkeit gegenüber dem Altsystem eine Verbesserung dar. Die Anwendertests haben jedoch auch die Schwachstellen des Prototyps aufgezeigt. Die Symbole und die Beschriftungen der Bedienungselemente müssen beispielsweise überarbeitet werden. Des Weiteren muss bei manchen Funktionen die Performance der Anwendung verbessert werden oder der Anwender muss durch einen Fortschrittsbalken über den Status der Ausführung einer Funktion informiert werden. Damit soll vermieden werden, dass der Anwender fälschlicherweise annimmt, die Anwendung sei abgestürzt. Weiterhin sollte zum Beispiel das Verfahren zum Erstellen eines Scene Links überarbeitet werden. Die Anwendertests haben gezeigt, dass die dabei angewandte Vorgehensweise nicht intuitiv verständlich ist. Dies ist teilweise darin begründet, dass die Erstellung eines Scene Links stark von GMF geprägt ist. So kann zum Beispiel nur der obere Rand einer Scene, bedingt durch GMF, mit einem Scene Link verbunden werden. Bezüglich GMF wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit festgestellt, dass dieses Framework die Entwicklung eines Modellierungswerkzeugs auf unterschiedliche Art unterstützt und vereinfacht. Die automatische Generierung des Editors oder des Validierungsmechanismus beispielsweise verringert die Arbeit des Entwicklers zum Teil erheblich. Problematisch bei der Verwendung von GMF ist allerdings, dass das Framework noch einige \useGlosentry{glos:bug}{\newWord{Bugs}} enthält. Bei dem Prototyp gibt es beispielsweise das Problem, dass nach der Durchführung der Validierung die Zoom-Funktion nicht mehr ausgeführt werden kann. Die Oberfläche friert ein, bei dem Versuch das Diagramm zu vergrößern oder zu verkleinern. Des Weiteren gibt es Eigenschaften eines mit GMF erstellten Modellierungstools, wie beispielsweise die Zoom-Funktion, die der Entwickler nicht beeinflussen kann. Diese Eigenschaften sind im Framework verankert. Darüber hinaus ist bei GMF die eingeschränkte Entwicklung der graphischen konkreten Syntax durch die Verwendung von Draw2d zu bemängeln. Manche graphischen Komponenten, wie beispielsweise das Browser Widget, können so zur Umsetzung einer konkreten Syntax nicht verwendet werden. Bei der Entwicklung des Codegenerators wurde festgestellt, dass eine Modell-zu-Modell"=Transformation vor der Generierung der Webseiten, den Generierungsprozess übersichtlicher und weniger komplex gestalten würde. In dieser \MTM\ würden die Modell-Datei und die Diagramm-Datei in ein Modell überführt werden, welches alle Informationen für die Generierung der Webseiten enthält. Des Weiteren verfügt der entwickelte Codegenerator nicht über die Funktionalität, generierten und manuell erstellten Quelltext bei einer erneuten Codegenerierung zusammenzuführen. Die generierten Webseiten sind jedoch auf Grund ihres XHTML-Formats dafür ausgelegt. Der Codegenerator könnte somit dahingehend erweitert werden, dass Protected Regions durch XHTML-Kommentare ausgezeichnet werden. \newpage \section{Fazit} Grundsätzlich kann zum Prototyp gesagt werden, dass das Konzept der Abbildung einer virtuellen Ausstellung durch ein Modell den Testpersonen keine Schwierigkeiten bereitete. Die Validierung des Modells ermöglicht darüber hinaus die Minimierung von Fehlern. Beim Altsystem werden im Gegensatz dazu Fehler meist nur zufällig entdeckt. Die \mdd\ scheint daher zur Umsetzung eines Systems zur Erstellung von virtuellen Ausstellungen geeignet zu sein. Die Verwendung von GMF zur Umsetzung des Systems erscheint ebenfalls sinnvoll, trotz der in GMF enthaltenen Bugs. Zunächst unterstützt GMF die Entwicklung einer Rich-Client-Anwendung. Diese stellt dabei nur die Funktionen zur Verfügung, die für die Erstellung einer virtuellen Ausstellung erforderlich sind. Unter Verwendung von GMF konnten darüber hinaus alle Funktionsanforderungen erfüllt werden. Zusätzlich wurden außerdem zwei Wunschkriterien, das Anpassen der Größe von Bildern und die Überprüfung des Modells auf strukturelle Vollständigkeit, umgesetzt. Insbesondere die Überprüfung des Modells auf strukturelle Vollständigkeit wurde durch den von GMF generierten Validierungsmechanismus unterstützt. Des Weiteren ist die Veröffentlichung der nächsten Version von GMF für September diesen Jahres geplant.\footnote{Siehe hierzu http://www.eclipse.org/projects/project\_summary.php?projectid=modeling.gmf.} Das Framework befindet sich also in der Entwicklung, und einige Bugs werden möglicherweise mit der nächsten Version behoben werden. Die Entscheidung, den Codegenerator für den Prototyp speziell zu konzipieren und zu entwickeln, führte dazu, dass der Generator zwar auf die speziellen Anforderungen des Prototyps zugeschnitten ist. Es musste jedoch auch jede Funktion explizit entwickelt und getestet werden. Darüber hinaus hat die Entwicklung des Prototyps gezeigt, dass der Codegenerator mehr Funktionalität als angenommen, zum Beispiel eine \MTM, umsetzen muss. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Codegenerators wird daher erwogen, oAW für die Codegenerierung zu verwenden. Bei der Verwendung dieses Frameworks müssten dabei die für die Erweiterung des Codegenerators benötigten Funktionen nicht explizit entwickelt werden.