# #Mon Aug 09 12:16:52 CEST 2010 BranchingPoint__GT11sKOfEd-WfYQ0GneCwQ_title=

Quantenchaos

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Bildquelle\: Universit\u00E4t Marburg, Fachbereich Physik

BranchingPoint__GT11sKOfEd-WfYQ0GneCwQ_subTitle=Quantenmechanik verallgemeinert klassische Mechanik und braucht sie gleichzeitig zu ihrer Begr\u00FCndung. Klassische Gewissheiten und quantenmechanische Wahrscheinlichkeiten m\u00FCssen zueinander passen (Korrespondenzprinzip). Wie geht das f\u00FCr Systeme, die klassisch ein komplexes, aber wohlorganisiertes Verhalten zeigen - kurz\: chaotische Dynamik? Klassisches Chaos bildet unendlich feine Strukturen aus, die Quantenmechanik setzt dem aber prinzipielle Grenzen.

Die Eigenschaft des deterministischen Chaos klassischer Systeme ist erst in Ans\u00E4tzen bekannt, als sich die Quantentheorie entwickelt. Jahrzehnte sp\u00E4ter entdeckt man chaotische Dynamik fast \u00FCberall und erkennt, dass sich die klassische Mechanik bei ihrer Konzentration auf regul\u00E4re Bewegungen eigentlich mit Ausnahmef\u00E4llen besch\u00E4ftigt hat. Liegt dort ein tieferer Grund f\u00FCr ihr Versagen im atomaren Bereich?

Insofern die moderne Quantentheorie eine Wellenmechanik ist, gibt es klassische Systeme, die tragf\u00E4hige Analogieschl\u00FCsse zulassen. Die Abbildung zeigt eine "Fl\u00FCstergalerie" von Mikrowellen in stadionf\u00F6rmiger Begrenzung. Die irritierende Frage nun\: Kennt die Quantenwelt gar keine Verallgemeinerung des klassischen Chaos? Das im Teilchenbild chaotische Stadion-Billard zeigt im Wellenbild regul\u00E4re Strukturen. Gibt es dennoch Fingerabdr\u00FCcke in Quantensystemen, anhand derer man erkennen kann, ob sie im klassischen Grenzfall chaotisch sind oder nicht - und was w\u00FCrde dies bedeuten?