Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich vor dem Hintergrund der Verbrechen des Nationalsozialismus und der Entwicklung der Atombombe ein neues öffentliches Bewusstsein von wissenschaftlicher Verantwortung.
Im 21. Jahrhundert steht die Wissenschaft vor politischen Herausforderungen, die vor allem durch die industriellen Dimensionen des Wissenschaftssystems geprägt sind. Großforschungsprojekte zur Erforschung des Weltalls oder der Elementarteilchen sind kostspielig. Wofür soll Geld ausgegeben werden? Nukleartechnologie oder Stammzellenforschung bergen Chancen und Risiken. Wo liegen die Grenzen der wissenschaftlichen Freiheit? Und wer entscheidet darüber?
Zwischen dem Wert wissenschaftlicher Freiheit und der Notwendigkeit einer demokratischen Legitimation öffentlich geförderter Wissenschaft muss in offenen Gesellschaften vermittelt werden. Voraussetzung für eine sinnvolle Diskussion ist ein öffentliches Bewusstsein vom Wert und Wesen der Wissenschaft und die Bereitschaft, sich über die kontroversen Themen angemessen zu informieren.