Der Physiker Louis-Victor de Broglie entstammt einem bekannten franz\u00F6sischen Adelsgeschlecht. Er soll zun\u00E4chst der Familientradition gem\u00E4ss eine diplomatische Laufbahn einschlagen und studiert deshalb Geschichte.
Beeinflusst durch seinen \u00E4lteren Bruder Maurice, der Physiker geworden ist, wendet auch er sich bald diesem Fach zu. Seine Untersuchungen im Privatlabor des Bruders \u00FCber den lichtelektrischen Effekt bei R\u00F6ntgenstrahlen f\u00FChren ihn zu der fundamentalen Erkenntnis, dass jedem Materie-Teilchen ein Wellencharakter zuzuordnen ist (Teilchen-Welle-Dualismus). Mit dieser Arbeit promoviert er 1924 an der Pariser Sorbonne und erh\u00E4lt daf\u00FCr 1929 den Nobelpreis f\u00FCr Physik.
De Broglie wird 1928 Professor f\u00FCr Physik am Institut Henri Poincar\u00E9 in Paris und lehrt von 1932 bis 1962 an der Sorbonne. Er besch\u00E4ftigt sich weiterhin mit quantenmechanischen Fragen, ist nach dem Zweiten Weltkrieg Berater der franz\u00F6sischen Atomenergiekommission und verfasst popul\u00E4re B\u00FCcher \u00FCber moderne Physik.