# #Mon Aug 09 11:41:20 CEST 2010 Text__Qq_pAKOaEd-WfYQ0GneCwQ_text=Nach Descartes (1596-1650) breitet sich das Licht ohne Zeitverz\u00F6gerung durch ein materielles Medium aus, welches den gesamten Raum ausf\u00FCllt. Die Lichtausbreitung ist eine direkte mechanische Bewegungs\u00FCbertragung. Das Medium, in dem sich das Licht ausbreitet, ist nach Descartes aus Materie aufgebaut, die aus Teilen verschiedener Gr\u00F6\u00DFe besteht, die nur durch ihre Ausdehnung definiert sind. Das Medium ist unelastisch, es l\u00E4sst sich nicht zusammendr\u00FCcken. Seine Existenz l\u00E4sst sich nicht nachweisen. Nach dem dritten der descartesschen Gesetze, die die Bewegung der Materieteilchen bestimmen, ist jeder bewegte K\u00F6rper bestrebt, sich geradlinig zu bewegen. Da eine geradlinige Bewegung in einem vollkommen ausgef\u00FCllten Raum unm\u00F6glich ist, nehmen die Teilchen eine kreisf\u00F6rmige Bewegung an. Als Folge dieses Prozesses ist der Raum voller Wirbel, welche die Himmelsk\u00F6rper auf ihren Bahnen herumtragen. Es gibt drei Arten von Teilchen. Die kleinsten bilden die Sterne, weil sie infolge ihrer kreisf\u00F6rmigen Bewegung zu den Wirbelmittelpunkten hingetrieben werden. Da sich die kleinsten Teilchen in einem ausgef\u00FCllten Raum bewegen, dr\u00FCcken sie best\u00E4ndig gegen die unmittelbar benachbarten Teile. Das Licht ist nichts anderes als dieser Druck. Das Licht breitet sich geradlinig aus, weil es der durch das dritte Gesetz bestimmten Tendenz zur geradlinigen Bewegung im Gegensatz zu den Materieteilchen gehorchen kann.

Ren\u00E9 Descartes, Prinicipia philosophiae

Text__Qq_pAKOaEd-WfYQ0GneCwQ_title=Descartes\u2019 Theorie des Lichts