1915 liefert Einstein eine Erkl\u00E4rung f\u00FCr die Abweichung der Bahn des Planeten Merkur von den Voraussagen der klassischen Physik \u2013 ein erster Erfolg der allgemeinen Relativit\u00E4tstheorie. Doch f\u00FCr diese Periheldrehung des Merkur sind auch andere Erkl\u00E4rungen m\u00F6glich. Einstein braucht weitere Belege.
Schon vor 1911 bem\u00FCht sich Einstein um solche astronomische Belege. Er konzentriert sich dabei besonders auf zwei Effekte\: Die Ablenkung des Lichtes im Schwerefeld der Sonne und die Rotverschiebung des Lichtes in Gravitationsfeldern. Bei beiden ist jedoch nicht klar, ob sie mit den Mitteln der damaligen Zeit \u00FCberhaupt nachweisbar sind. Au\u00DFer dem jungen Assistenten Erwin Freundlich zeigen sich die Astronomen wenig interessiert. Durch den Ersten Weltkrieg scheitert eine von ihm initiierte Sonnenfinsternisexpedition.
Erst 1919 bringt eine englische Expedition den Triumph\: Sie belegt bei einer Sonnenfinsternis, dass das Licht der Sterne tats\u00E4chlich durch das Schwerefeld der Sonne abgelenkt wird. Die dramatische Widerlegung der Newtonschen Theorie und die internationale Kooperation direkt nach dem Ersten Weltkrieg machen Einstein zur weltweiten Ber\u00FChmtheit.